Dolce Vita
- Lukas Zenk
- 9. Dez.
- 10 Min. Lesezeit
(Musik: Fyrsta, Ölafur Arnalds)
Er blickte auf seine großen, starken Arme. Muskulöse Unterarme, übersät mit dunkelgrünen Tattoos auf seiner dunklen Haut. Narben, eine andere Form von Tattoos, die ebenfalls für immer bleiben. Selten beabsichtigt oder geplant, aber jede eine Geschichte erzählend. Es war ein düsteres Gefängnis, kalt und nass. Wie in einem Film Noir. Die Kamera fährt den Gang entlang. Links und rechts Gitterstäbe, nur einzelne Lichtblicke dringen durch die Fenster. Ein kalter Betonboden. Die Bilder sind in Schwarz-Weiß, um die düstere Atmosphäre des Todestrakts einzufangen. Die Kamera bewegt sich langsam, gemächlich. Obwohl das Ende hier so nahe ist, dehnt sich die Zeit in diesen letzten Stunden zu einer Ewigkeit aus. Es gibt nichts mehr zu tun, nichts mehr zu sagen. Was getan werden konnte, war getan. Was gesagt werden konnte, war gesagt. Die Träume von einer bevorstehenden Zukunft waren vergangen.
Wie oft sich Menschen eine farbenfrohere Zukunft vorstellten. Wie viel sie für die Zukunft planten, taten, nach Höherem und Größerem strebten. Welches Kind würde an diesem Tag eine Klavierstunde nehmen, wenn es wüsste, dass es kein Morgen gäbe? „Und irgendwann einmal wirst du vielleicht ein Jazz-Pianist”, hörte er seine Mutter sagen. Es war damals eine schöne Vorstellung für ihn. Ein kleiner schwarzer Junge, der auf einer Bühne in einer Bar Musik spielte. Wenn er sich einfach der Musik hingibt, spielen lässt, was gespielt werden möchte. Wie untypisch das aussehen würde. Er war schon immer muskulös gewesen, athletisch gebaut. Ein großer, schwarzer Mann, der den Raum mit Musik erfüllt. Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann? Niemand. Und wenn er aber kommt? Dann laufen wir davon.
Die Kamera fährt weiter, nur an den Rändern sieht man die stillen und einsamen Füße der anderen Insassen. Ohne links und rechts zu blicken, steuert sie auf die letzte Zelle hinten links zu. Dieser Bereich war noch etwas dunkler als der restliche Gang. Nur ein Lichtpunkt war zu sehen, der durch die Gitterstäbe des Fensters auf den Gang schien. Als ob die Kamera noch einmal tief ein- und ausatmen würde, verlangsamt sie kurz vor der Zelle ihre Bewegung. Einatmen. Ausatmen. Der Blick der Kamera richtet sich auf und schwenkt langsam in die Zelle, in der er saß. Der große schwarze Mann, der auf seine Tattoos und Narben blickte. Es sind die Geschichten seines Lebens, die er las, eingebrannt in seinen Körper, für alle sichtbar, aber nur für ihn lesbar.
Er saß auf seiner Pritsche, ruhig, hatte mit dem Leben abgeschlossen. Jazz-Pianist war er in diesem Leben nicht geworden. Es war kein einfaches Leben für ihn gewesen. Er musste früh lernen, zu kämpfen. Seinen Vater hatte er kaum gekannt. Er hatte sich selbst eine Vaterfigur vorstellen müssen. Was hätte er wohl tun müssen, damit sein Vater auf ihn stolz gewesen wäre? Wollte er einen Jazz-Pianisten als Sohn? Oder einen Polizisten? Ein bekanntes Gang-Mitglied? Einen Familienvater? Hauptsache nicht schwul? Er wusste es nicht. Er stellte sich oft die Frage, ob sein Vater wohl auf ihn stolz gewesen wäre. Er hatte dafür viel getan, viel ausprobiert, viel gesucht, aber nur wenig gefunden. Immer war er diesem Traum nachgelaufen, dass sein Vater eines Tages zu ihm kommen und einfach nur stolz auf seinen Sohn sein würde.
Er hatte viel ausprobiert und war noch öfter gescheitert. Letztendlich würde er auch kein besserer Vater werden. Seine Tochter war erst zwei Jahre alt und würde sich nie an ihn erinnern können. Hoffentlich wird ihre Mutter ihr die Geschichte gut erzählen. Dass er für sie gekämpft hat. Dass er die Morde für sie begangen hat. Damit sie einmal ein besseres Leben haben würde als er. Es ist die Hoffnung so vieler Eltern, die sich eigentlich ihre eigene Kindheit anders gewünscht hatten. Indem sie diesen Wunsch auf ihre Kinder projizierten, fanden sie die Kraft und den Mut, etwas zu tun, wovor die anderen Menschen zurückweichen würden.
Vor ihm standen ein leerer Teller und eine ausgetrunkene Tasse. Er durfte sich seine Henkersmahlzeit aussuchen. Sein letzter Wunsch. Viele andere Insassen bestellten exklusive und teure Speisen, die sie sich im Alltag zuvor nie hätten leisten können. Bei ihm war es anders. Er bestellte ein frisches Brot mit Butter und Marmelade sowie eine Tasse warmen Kakao. Als er den Wächtern seinen Wunsch mitteilte, dachten sie, er würde sie verarschen, und lachten. Als er ernst blieb, verhallte auch ihr Gelächter. Sie spürten, dass es eine tiefere Sehnsucht war als der Wunsch nach einem exklusiven Essen. Auch sie erinnerte es an ihre Kindheit. An den Wunsch eines Kindes, einfach nur ein Marmeladebrot und einen Kakao zu bekommen. Mit etwas mehr Marmelade als sonst. Die Butter etwas dicker aufgestrichen, als es die Mama erlaubt hätte. Das Messer mit Butter und Marmelade heimlich abschlecken. Noch einen zweiten Löffel Kakao in die warme Milch schütten. Diese kleinen, versteckten Sehnsüchte und Wünsche von Kindern. Wie oft er damals in der Küche saß und sich genau das wünschte. Aber seine Mutter war streng. Sie war überfordert und wollte ihn zu einem guten Kind erziehen. Gerade, weil der Vater nicht mehr da war. Sie wünschte sich ein starkes Kind. Ein gesundes Kind. Eines, das nicht durch zu viel Zucker übergewichtig werden würde. Das einmal eine Karriere haben würde. Das ein besseres Leben haben würde als sie. Vielleicht sogar ein Jazzpianist?
Da saß das Kind. Die überforderte Mutter hatte gerade eine lange Nachtschicht als Krankenpflegerin hinter sich gebracht. Er saß mit seinem dünn bestrichenen Brot und einem Glas Milch, in das er nur einen Löffel Kakaopulver geben durfte, am Küchentisch. Sie saßen nur zu zweit. Der Stuhl, auf dem sein Vater irgendwann einmal früher saß, stand auch dort. Er war immer da. Der Stuhl, nicht der Vater. Es wäre der zweite Löffel Kakao gewesen. Ein Löffel Kakao für die Mutter, ein Löffel Kakao für den Vater. Zusammen in die warme Milch verrühren, das wäre schön gewesen.
Er schluckte den letzten Bissen Brot hinunter. Sein letzter Wunsch war tatsächlich in Erfüllung gegangen. Er hatte ein dick gestrichenes Brot mit Erdbeermarmelade bekommen. In seinem Kakao waren zwei Löffel Kakaopulver eingerührt. Machte ihn das jetzt wunschlos glücklich? Es waren die Wünsche, als er ein Kind war. Die Wünsche der Kindheit hallen das ganze restliche Leben nach. Sie sind versteckt, subtil und unklar, aber ständig präsent. Ein bisschen mehr Marmelade für das Leben seiner Tochter, ein zweiter Löffel Kakaopulver für sein eigenes Leben. Wie sehr er sich bemüht hatte. Wie wäre sein Leben gewesen, wenn er diese Sehnsucht nicht gehabt hätte? Wenn sein Vater und seine Mutter am Frühstückstisch gesessen und ihm mehr Dolce Vita geschenkt hätten. Das erlebte süße Leben. Hätte er Zucker benötigt, wenn sich sein Leben bereits süß angefühlt hätte? Hätte er dann auch immer mehr gewollt und immer härter für seine Wünsche gekämpft, die sein eigentliches Bedürfnis nie stillen konnten?
Er blickte aus dem Fenster. Er hörte die Wespe, bevor er sie sehen konnte. Die Kamera schwenkt zum Fenster und hinein in den Sonnenstrahl, der die Zelle erhellt. Wie in Zeitlupe flog die Wespe fast unbemerkt in die Zelle. Seine Augen folgten ihr. Ruhig, erwartungslos. Sie schwirrte durch den Raum. Es war das erste Geräusch, das man hören konnte. Und irgendwie sah man das erste Mal eine Farbe. Gelbe und schwarze Streifen, fast wie bei einem Sträfling, der arber frei war und die Zelle beobachtend erkundete. Sie landete geschickt auf dem Teller, krabbelte einmal nach links, dann nach rechts. Sie entdeckte einen Tropfen der übriggebliebenen Erdbeermarmelade. Ohne zu zögern begann sie, die Marmelade mit ihren Zangen aufzuschlecken. Er sah sie vor sich. Ganz nah. Schnell. Es war, als hätte er sie schmatzen hören können und als hätte er die Geräusche des lustvollen Essens beobachten dürfen. Er freute sich für sie. Sie freute sich für sich selbst. Natürlich konnte sie nicht lächeln. Aber sie hätte gelächelt, wenn sie könnte. Für sie war es ein riesiger Marmeladetropfen. Sie fraß so leidenschaftlich, als dürfte Dracula das frische Blut einer jungen, schönen Frau trinken. Bereits vor dem Gefängnisfenster witterte sie die süße Speise. Sie musste sie nicht mehr suchen, sie folgte einfach ihrem Instinkt. Sie erinnerte sich nicht an ihre traumatische Kindheit, sondern nahm das Leben, wie es sich ihr darbot. Für sie war es keine Henkersmahlzeit. Dennoch genoss sie das Süße noch mehr als er. Wie absurd, dass nicht einmal sein letzter Wunsch sein Leben mehr versüßen konnte, als diese Wespe diesen Augenblick genoss. Er senkte seinen Kopf, um sie noch besser sehen zu können. Vornübergebeugt starrte er in ihre Facettenaugen, die auf ihn und die Marmelade starrten. Mehr auf die Marmelade als auf ihn. Sie hatte keine Angst und genoss die gefundene Nahrung.
Er sah ihren grazilen Körper. Geschmeidig. Ihre Mutter hätte ihr nicht verboten, zu viel Zucker zu fressen. Sie war nicht zu dick. Sie hatte eine Wespentaille. Er lächelte kurz bei diesem Gedanken. Sie war wunderschön. Weder Tattoos noch Narben waren auf ihrem Körper zu sehen. Welche Lebensgeschichten hatte sie wohl erlebt? Konnte sie sich daran erinnern? War es wichtig, sich an die eigenen Lebensgeschichten zu erinnern, wenn man einen riesigen Marmeladetropfen vor sich hatte? Wenn sie gewusst hätte, dass sie an diesem Tag, so wie er, sterben würde, sie hätte wahrscheinlich nichts verändert. Sie hätte keinen letzten Wunsch äußern müssen. Sie hätte genauso weitergemacht. Sie hätte das süße Leben, das sie gerade erlebte, genossen. Ihre Wespentaille wackelte freudig hin und her. Er kannte diese Bewegung von seiner Tochter. Wenn sie etwas Gutes aß, tanzte sie vor Freude auf ihrem Kinderstuhl. Tanzen vor lauter Lebensfreude, ging ihm durch den Kopf. Wie lange er schon nicht mehr tanzen gewesen war. Er war ein guter Tänzer gewesen und kam früher bei den Mädchen gut an. Die Musik steckte ihm im Blut, doch er hatte nie gelernt, mit seinem Leben zu tanzen. Wie oft er schon gestolpert war, weil er den Rhythmus und die Melodie seines Schicksals nicht richtig erkannte
Die Wespe tanzte weiter. Und er spürte, wie auch er begann, sein Hinterteil zu bewegen. Er trank den letzten Tropfen Kakao mit zwei Löffeln Kakaopulver aus, ließ den süßen Geschmack über seine Zunge fließen und bemerkte, dass er sich wie die Wespe zu bewegen begann. Nach einer Ewigkeit begannen seine Augen wieder zu leuchten. Hätte man Farbe sehen können, wäre es ein dunkles Blau gewesen. „Du bist etwas Besonderes“, hörte er seine Mutter sagen, während sie liebevoll seine Wange streichelte und ihm in die blauen Augen sah. Seine Schultern begannen sich rhythmisch mit dem restlichen Körper zu bewegen. Die letzte Mahlzeit war nicht für ihn gedacht, sondern für seinen inneren kleinen Buben. Und die Wespe genoss die Marmelade genauso wie er. Er hätte damals auch getanzt. Er wäre mit seinem Popsch am Stuhl hin- und hergerutscht, hätte mit dem Kopf genickt, vielleicht ein eigenes Lied vor sich hin gesummt und gerappt. „Das ist das Marmeladenbrot für mich. Ja, nicht für dich, sondern nur für mich. Denn ich liebe das süße Leben. Ja, das habe ich mir jetzt gegeben." Die Wespe tanzte mit.
Er strich mit seinem Finger über einen weiteren Marmeladetropfen und hielt ihn vor die Wespe. Ohne zu zögern folgte die Wespe dem süßen Duft. Sie fraß ihm aus der Hand und tanzte weiter. Er tanzte mit ihr. Der große, schwarze Mann im Todestrakt. War das noch eine dunkle Zelle? Seine Augen leuchteten, er summte das Lied und bewegte rhythmisch seinen Körper. Die Wespe summte mit und wackelte mit ihrer schönen Wespentaille. Es fühlte sich nicht wie der letzte Tanz an. Es war der erste Tanz mit sich selbst. Wie liebevoll er sich sein Leben versüßte. Waren sie noch im Gefängnis?
Der große, starke Mann wirkte wie ein kleiner Junge. Ein kleiner, süßer Junge, der an einem Küchentisch saß. Sein Vater und seine Mutter waren nicht zu Hause. Aber er war da. Er war für sich da. Ein Lichtstrahl schien durch das frisch geputzte Küchenfenster auf den Tisch, auf dem ein großes Brot lag. Es war dick mit Butter und Marmelade beschmiert. Daneben lag ein Messer, auf dem noch Spuren einer Zunge zu sehen waren, die die Reste von Butter und Marmelade abgeschleckt hatte. Nachdem der Bub einen großen Schluck Kakao getrunken hatte, begann er wieder zu summen. Er tanzte. Auf dem viel zu großen Stuhl rutschte er mit seinem Hinterteil einmal nach links und dann nach rechts. Seine Schultern bewegten sich dazu. Er war allein, aber nicht einsam. Er stellte sich vor, wie er auf einer Bühne stand und rappte. Einfühlsam, ehrlich, lustvoll, freudig. Er streckte die Hände in die Höhe, während sich das Publikum mit ihm bewegte. Tanzend, bewegend. In diesem Moment war er wunschlos glücklich, ohne Erwartungen erfüllen zu müssen. Keinem Traum hinterherjagend, sondern den Moment genießend. Den Mund voller Marmeladebrot, am Küchentisch, rappend, und stellte sich vor, wie er andere zum Rhythmus des Lebens bewegen konnte.
Die Morgensonne ging gerade auf. Die Kamera bewegt sich langsam zurück. Hinter dem Jungen sah man, wie die ersten Sonnenstrahlen das Zimmer erleuchteten. Farbenfroh und lebendig. Ein kleiner Junge, schmatzend, tanzend, saß auf dem großen Holztisch. Die Kamera bewegt sich langsam zurück und hinaus durch die Tür. Sie bleibt kurz stehen, als ob sie ein- und ausatmen will. Einatmen. Ausatmen. Sie entfernt sich vom Haus und fliegt wie eine Wespe hinauf in den Himmel. Die Sonne erhellte den anbrechenden Tag, und die Wespe witterte süße Nahrung. Sie hatte keine Wünsche, keine Hoffnungen, keine Träume und keine Traumata. Gerade aufgewacht, machte sie sich auf die Suche nach süßer Lebensnahrung. Dolce Vita.
Perspektive
Die Erzählung folgt einem Mann im Todestrakt, der seinen Körper wie ein Archiv liest. Tattoos und Narben sind die Schrift seiner Biografie, die auf Härte aufgebaut wurde. Doch keine dieser Identitäten war seine eigene. Sie waren Angebote an einen abwesenden Vater, Versuche, endlich gesehen zu werden. Die Sehnsucht nach väterlicher Bestätigung treibt ihn durch Rollen als Gang-Mitglied, potenzieller Pianist, Mörder, während der eigentliche Hunger schlicht bleibt: ein dickes Marmeladebrot, zwei Löffel Kakaopulver. Der leere Stuhl am Küchentisch ist die mächtigste Anwesenheit in dieser Geschichte und organisiert die gesamte psychische Realität des Kindes. Ein Löffel für die Mutter, ein Löffel für den Vater, als könnte die richtige Dosierung Kakao die Abwesenheit auflösen. Die Mutter verkörpert eine paradoxe Liebe. Sie will ihm das süße Leben vorenthalten, um ihm ein solches zu ermöglichen. Die gescheiterte Vision eines Jazzpianisten steht weniger für eine Karriere als für die verlorene Fähigkeit, dem eigenen Leben Takt und Weichheit zu verleihen.
Dann bricht die Wespe das Grau auf. Sie folgt dem Duft und nicht der Geschichte, und ihr leibliches Ja erlaubt dem Mann, die Henkersmahlzeit dem Kind in sich zu widmen. Die Welt wird lebendig, sobald er aufhört, sie durch die Linse seiner Geschichten zu sehen. Damit kippt der Raum, und aus der Zelle wird eine Küche, aus der letzten Mahlzeit ein erstes Ritual der Selbstfürsorge. „Ich bin da für mich" ersetzt die alte Fantasie, dass eines Tages ein Vater kommen und stolz sein würde. Es gibt nur diesen einen Moment - das Kind, das sich selbst die Süße gibt, die ihm verweigert wurde. Das ist die eigentliche Dolce Vita. Nicht das süße Leben als Ziel oder Versprechen, sondern als gegenwärtiger Akt der Selbstliebe. Der Mann hat in seinen letzten Momenten etwas erkannt, wofür die meisten Menschen ein ganzes Leben brauchen. Freiheit liegt nicht im Außen, nicht in Leistung oder Anerkennung, sondern in der Fähigkeit, mit sich selbst zu tanzen, sich selbst zu nähren und sich selbst die Süße zu geben, die man als Kind vermisst hat.
Seine Geschichte endet nicht mit dem Tod, sondern mit seiner Wiedergeburt - nicht als neuer Mensch, sondern als der Junge, der er immer war, bevor die Welt ihm beibrachte, dass sein natürliches Sein nicht genug ist. Im Angesicht des Todes findet er das Leben. Und das ist vielleicht die tiefste Wahrheit dieses Textes. Heilung besteht nicht darin, die Vergangenheit zu ändern oder die Zukunft zu kontrollieren, sondern im Jetzt anzukommen, summend, tanzend und mit einem Marmeladebrot in der Hand.

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