Brutale Heilung
- Lukas Zenk
- 9. Dez.
- 10 Min. Lesezeit
Er wischte sich das Blut von seinen Händen. Der Waschlappen war noch feucht, aber benutzt. Es war eine lange Nacht gewesen. Der Keller war feucht und dunkel. Er musste mehrmals mit dem Lappen über seine Knöchel wischen. Erst jetzt bemerkte er, dass es nicht nur das Blut des anderen war. Auch seine Haut war von den Schlägen aufgeplatzt. Beim nächsten Mal sollte er wieder Handschuhe anziehen.
Der andere Mann saß vornübergebeugt im Sessel. Wahrscheinlich war er ohnmächtig. Auch für ihn war es eine lange Nacht gewesen. Nur weniger erfolgreich. Schlussendlich hatte er zugegeben, wohin sie die Menschen verschleppt hatten. Aber es war ein langer Prozess gewesen. Er kannte diesen Balanceakt, den diese Menschen durchliefen. Es war eine rein opportunistische Frage, die sie sich stellten: „Soll ich schweigen, um keine Rache von seiner Gruppe zu fürchten, oder soll ich reden, weil ich die Schmerzen nicht mehr aushalte?” Diese Menschen waren trainiert und es gewohnt, auch solche Situationen zu überstehen. Ihr Geist war eiskalt und kaum zu brechen. Es dauerte oft Tage, manchmal Wochen.
Es war eine Zermürbungstaktik. Sie mussten in eine andere Welt geholt werden. In ihrer Welt waren sie die bezahlten Verbrecher, die darauf eingeschworen waren, niemals etwas zu sagen. Sie hatten von Anfang an gespürt und erfahren, was mit anderen passiert war, die „geplaudert” hatten. Es war nie ein schöner Anblick, wenn sie einen von denen sahen. Folter ist der pure Kampf gegen den eigenen Willen. Macht kämpft gegen Ohnmacht. Emotionslosigkeit wird durch Schmerz durchbrochen.
Es ist ein grundlegend brutaler Kampf. Und so anders als jede andere Situation. In der Natur frisst ein Tier ein anderes, weil es Hunger hat. Der Schmerz ist dabei nur von kurzer Dauer, ein Übergang, bis der Tod eintritt. Wenn Katzen mit ihrer Beute spielen, dann dient das nicht dazu, den Schmerz der Beute zu erhöhen, sondern dem Erlernen der Jagd. Wenn Menschen kämpfen, dann geht es oft um sportlichen Ehrgeiz. Boxer positionieren ihre Schläge, um zu gewinnen, nicht, um dem Gegner Schmerzen zuzufügen. Bei einem Straßenkampf geht es darum, jemanden zu besiegen oder sich zu verteidigen. Aber es geht nicht um den Schmerz an sich. Bei Folter ist das anders. Hier wird der Schmerz maximiert, um den Willen der Person zu brechen.
Selbstverständlich verfolgt es auch ein höheres Ziel. Es geht nicht um Sadismus, sondern um eine zielorientierte Methode. In dieser finalen Nacht sollte der Mann zum Reden gebracht werden. Der Zweck heiligt die Mittel – zumindest in dieser Branche. Er sah sich selbst als Chirurg. Einen Menschen aufzuschneiden entspricht an sich keiner humanistischen Ethik. Wenn jedoch ein bösartiger Tumor entfernt wird, ist der Eingriff legitimiert. Dafür braucht es Spezialisten, die wissen, was sie tun.
Er selbst ist ebenfalls Spezialist. Er weiß, wie er Menschen brechen kann. Aus seiner Sicht ist es eine ethisch vertretbare Handlung, da sie einem moralisch höheren Zweck dient. Und er ist dabei richtig gut. Dafür muss man verstehen, dass körperlicher Schmerz immer im Kontext wahrgenommen wird. Menschen gehen beispielsweise zum Zahnarzt und halten die Schmerzen aus, weil sie wissen, dass der Zahnarzt ihnen prinzipiell etwas Gutes tun will. Sie vertrauen ihm und können den temporären Schmerz aushalten, um langfristig gesund zu werden. Es gibt einen hygienischen, weißen Raum, saubere Instrumente, wohlwollende Ärzte und Assistenten, vielleicht sogar einen Warteraum mit Aquarium und entspannender Musik. Der Schmerz wird für einen höheren Zweck legitimiert.
Bei einer Folter ist es der umgekehrte Fall. Der Schmerz soll als sinnlos wahrgenommen werden, um den Drang zu erhöhen, ihn beenden zu wollen. Anstelle eines sterilen Raumes wird ein heruntergekommener Keller verwendet. Die Personen werden zumeist mit verbundenen Augen dorthin gebracht – ein Aquarium wäre hier auch nicht hilfreich. Sie würden es ohnehin nicht sehen. Außerdem wird statt Vertrauen und Wohlwollen das Gegenteil suggeriert. Eine Ungewissheit, die kalte Berechenbarkeit und aggressive Züge begegnet. Vor allem die Ungewissheit ist wichtig, um die Personen in einen Zustand der Hilflosigkeit zu versetzen. Dafür wendet er seine psychologischen Kenntnisse an.
Er sieht sich selbst als humanen Folterer. Human, weil er im Gegensatz zu seinen Fachkollegen die Körper kaum verletzt. Es sind alles Wunden, die schnell wieder verheilen. Ganze Gliedmaßen abzutrennen, ist für ihn beispielsweise nicht zweckdienlich. Er will Menschen nicht verletzen, sondern lediglich Informationen erhalten, um andere zu retten. Das unterscheidet ihn von sadistischen Folterern, denen die Tätigkeit an sich gefällt. Er sieht sich selbst eben eher als Arzt. Als ein notwendiges Mittel, um langfristig Heilung oder zumindest weniger Leid für die Menschheit zu erwirken. Dafür setzt er all sein Fachwissen ein. Laute, chaotische Musik. Kalte, nasse Räume. Dunkelheit und grelle Stroboskop-Effekte. Schlafdeprivation. Viel Inszenierung, fast dramaturgische Szenerien. Viele Worte und Geschichten, um die Protagonisten in eine gedankliche Enge zu treiben. Schläge sind nur wenige notwendig. Und wenn, dann sehr gezielt auf die richtigen Stellen zur richtigen Zeit. Sie sind lediglich die körperliche Verdeutlichung der verbalen Drohungen. Es ist aber nicht der körperliche Schmerz, der die Menschen bricht. Es ist die Vorstellung von Schmerz. Die Vorstellung von Leid. Die Geschichten, in die er sie hineinmanövriert, bis sie aus diesem Muster ausbrechen wollen.
Am Ende wollen alle reden. Für sie ist es das Ticket aus der imaginären Hölle, in die er sie katapultiert hat. Im Grunde erzählt er ihnen nur, was er alles mit ihnen vorhat. Wenn sie es sich bildhaft vorstellen, unterstützt er ihre Imagination mit einzelnen Schmerzpunkten. Sie verbinden die Punkte selbst und erschaffen ihren eigenen Alptraum. Die meisten glauben, dass Menschen mit Gewalterfahrung mehr aushalten als andere. Das ist jedoch nur bedingt zutreffend. Der Vorteil, zumindest für einen Folterer, besteht darin, dass ihr Körper Schmerz bereits kennt. Und so reagiert er auch auf die Vorstellung von Schmerz. Diese Menschen können sich sehr gut in diese Lage hineinversetzen und spüren aufgrund ihrer Erinnerungen alles sehr deutlich. Das lässt sie alle ihre traumatischen Erlebnisse wieder durchleben. Es folgt ein Trigger und ein Flashback nach dem anderen. Er hat das einmal als paradoxe Traumatherapie bezeichnet. Wenn man Erfahrungen mit Monstern gemacht hat, muss man sie nur in ihre Erinnerungen zurückversetzen, damit sie diese erneut durchleben. Insofern sieht er sich als humanistischer Folterer.
Er erzählte dem anderen, der noch immer benommen im Sessel saß, von seinen Gedanken. Es wirkte wie ein Plädoyer für sein eigenes Handeln. Kühl, durchdacht, schlussfolgernd. Währenddessen reinigte er seine Wunden und säuberte den Raum. Die Musik hatte er bereits ausgeschaltet und auch das grelle Licht konnte er wieder dimmen. Es war geschafft. Er schrieb seinem Kunden eine positive Nachricht und schickte ihm die Adresse des Ortes, an dem die Menschen verschleppt worden waren.
Als er auf die Uhr blickte, sah er, dass er sich beeilen musste. Es war bereits früh am Morgen, doch im Keller hatte er den Tagesanbruch nicht bemerkt. Mit dem Auto fuhr er nach Hause und gönnte sich eine warme Dusche. Nach solchen Aktionen genoss er es, sich lange zu duschen. Für die körperliche und seelische Reinigung verwendete er unterschiedliche Seifen. Die ersten dienten der Entspannung von Muskeln und Geist. Dazu atmete er ruhig und tief ein und nahm die Gerüche der Seifen deutlich wahr. Danach applizierte er energetisierende Seifen, meistens mit Menthol, da dies auch seine Lunge erfrischte. Zum Schluss duschte er noch mit ganz kaltem Wasser, um seinen Körper wieder aufzuwecken. Anschließend stellte er sich vor den Spiegel, frisierte seine Haare, nahm Gesichtscreme für den Tag und entschied sich für ein angenehmes Baumwollhemd. Kurz darauf war er in seiner Praxis.
„Haben Sie sich verletzt?“, fragte sein erster Klient und zeigte auf seine Hand. „Ja, ich renoviere gerade meinen Keller. Da nehme ich manchmal Schrammen mit. Aber nun zu Ihnen: Wie geht es Ihnen heute?" Er blickte ihm empathisch in die Augen, ruhig und entspannt. Der Mann begann zu erzählen, und er hörte ihm aufmerksam zu. Er war ein erfahrener Psychotherapeut und genoss es, sich in andere einzufühlen. Der andere saß auf einem Stuhl und redete. Anders als in seinem Nachtjob, wollten die Klienten in seinem Tagjob reden. Es war auch ein anderes Setting. Ja, er hatte tatsächlich ein Aquarium im Vorraum. Er fand es für sich und seine Klienten beruhigend, die Fische von einer Ecke zur anderen schwimmen zu sehen. Sie waren so ruhig und wirkten zufrieden, obwohl sie eingesperrt waren.
Auch in seinem Tagesjob hatten seine Klienten Erfahrung mit Schmerz. Es war der seelische Schmerz, den sie ertragen mussten. Meistens entstand dieser dadurch, dass sie ihn nicht akzeptieren wollten. Sie versuchten, ihm mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen, ihn zu vermeiden, zu umgehen, sich mit anderen Handlungen abzulenken und ihn zu verdrängen. Irgendwann war ihnen der primäre Schmerz nicht mehr bewusst und sie nahmen nur noch die Symptome wahr. Dann waren es Süchte, Zwänge, Depressionen und wie die psychologischen Begriffe alle hießen. Doch dahinter steckte ein tiefer Schmerz, der ihnen zumeist selbst nicht mehr bewusst war.
Er wandte professionelle Methoden an, um sie wieder zu ihrem primären Schmerz zu führen. Nur etwas anders als in seinem Nachtjob. Sie mussten ihm und sich selbst vertrauen, um in ihren eigenen Keller zu gehen. Sie lebten lieber im Erdgeschoß, im ersten Stock, oder sogar im Dachgeschoß. Nur nicht im Keller, in dem es unheimlich und ungewiss war. Es war die ungewohnte Kälte, die sie vor ihrem seelischen Keller erschaudern ließ. Warum sollten sie in diesen Keller gehen? Es waren oft Tage oder sogar Wochen nötig, um sie Schritt für Schritt tiefer in sich selbst zu führen. Dann fühlten sie sich anfangs blind. Als ob jemand ihnen eine Maske um den Kopf gebunden hätte. Irgendwann trauten sie sich, tiefer hinunterzugehen. Die vertrauensvolle, angenehme Atmosphäre der Praxis war notwendig, um sich in den kalten, nassen Keller ihrer Psyche zu wagen.
Unten angekommen, fühlten sie sich ausgeliefert. Es war, als würden sie nicht auf einem bequemen Stuhl in der Praxis sitzen, sondern wie auf einem Folterstuhl gefesselt sein. Sie waren überfordert mit ihren internalisierten Vorstellungen. Es war, als ob laute, dröhnende Musik ihre Ohren zermarterte. Sie erlebten ihren seelischen Keller meist als völlig dunkel. Doch dann kamen Bilder und Visionen wie Lichtblicke hoch, die sie zusammenzucken ließen. Sie fühlten sich innerlich gefangen, obwohl sie sich äußerlich in Sicherheit befanden. Es waren diese Vorstellungen, die sie zermürbten. Vorstellungen von ewigem Leid und dem Ausgeliefertsein. Manche begegneten in diesem Keller einem anderen Menschen. Einem Peiniger, einem Täter, einem Menschen, der ihnen nichts Gutes wollte. Jemandem, der gegen ihren Willen handelte. Jemand, der ihre Grenzen durchbrechen möchte. Und dann verwirklichten sie diesen Kampf. Der innere Druck und Kampf wird immer größer. Sie müssen gegen den inneren Peiniger standhalten. Das Verdrängen von der eigenen Schuld, das Abblocken von der Wahrheit, die so schmerzhaft ist. Ein Hinauszögern dessen, was eigentlich schon offensichtlich ist. Doch jedes Mal, wenn sie dagegen ankämpfen, spüren sie wieder diesen Schmerz. Aber sie wollen der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen. Sie wollen nicht zugeben, dass sie ihre eigenen Gefühle verschleppt haben. Sie wollen den Ort nicht preisgeben, an dem noch mehr Leid gefangen ist. Dabei wissen sie tief in ihrem Inneren, dass nur das zu einer Heilung führen wird.
Während sein Klient spricht, ist er ganz bei ihm. Er begleitet ihn liebevoll, aber direkt. Er sieht sich selbst wie einen Chirurgen. Der Schmerz soll zu einer Befreiung führen. Der Zweck heiligt die Mittel. Er nimmt wahr, wie schmerzhaft die Vorstellung für den Klienten ist und wie schwer es für ihn ist, in seinen eigenen Keller zu gehen. Und trotzdem bringt er ihn immer tiefer, damit er lernt, sich selbst wieder zu spüren. Irgendwann bemerken die Klienten, dass sie keinem Folterer ausgeliefert sind, sondern einem ihrer eigenen inneren Anteile. Plötzlich wechseln sie von der Opfer- in die Täterrolle und sehen sich selbst als Folterer. Sie erkennen, dass sie sich selbst foltern. Sie erkennen, dass sie gegen sich selbst kämpfen. Die Spannung zwischen den Anteilen löst sich auf und die Wahrheit kommt ans Licht, welche Gefühle sie selbst verschleppt haben. Der Klient kippt nach vorne und weint. Alle verdrängten Emotionen schießen durch seinen Körper. Der vorgestellte Folterer geht von ihm weg und wischt sich die blutverschmierten Fäuste ab. Das Szenario löst sich auf. Was gesagt werden musste, ist gesagt. Seine Fesseln lösen sich. Der Folterer ist froh, aus seiner Rolle auszusteigen. Auch das Opfer ist froh, aus seiner Rolle herauszukommen. Es war ein Kampf der inneren Anteile, um zu der dahinterliegenden Wahrheit zu gelangen.
Am nächsten Tag wurden die verschleppten Menschen und Emotionen freigelassen. Es war ein erschütternder Anblick. Ausgehungert, dehydriert und verzweifelt. Wie lange hatten sie gehofft, irgendwann wieder frei zu sein? Wie lange hatten sie bereits die Hoffnung verloren, jemals wieder Tageslicht zu sehen? Es waren so viele. Heruntergekommen, verdrängt, verstoßen. Und jetzt blinzelten sie zum ersten Mal wieder. Wie lange sie nicht mehr die Sonne gesehen hatten. Sie bekamen frisches Wasser. In kleinen Schlucken tranken sie es. Ihr Körper sehnte sich danach. Wie lange hatten sie schon wieder Wasser gebraucht? „Es wird noch dauern", dachte er. „Es wird noch dauern, bis sie wieder ganz gesund sind. Aber sie werden gesund." Zufrieden drehte er sich um und ging nach Hause. Er freute sich auf ein wohlverdientes Abendessen und Schlaf.
Perspektive
Die Geschichte enthüllt eine verstörende Wahrheit über die Natur der Heilung. Der Protagonist bewegt sich zwischen zwei Welten, die sich zunächst wie Gegensätze anfühlen, sich aber als Spiegelbilder desselben Prozesses erweisen. Der nächtliche Folterer im Keller ist tagsüber der praktizierende Therapeut. Bei beiden Tätigkeiten führt er jemanden dorthin, wo dieser nicht hin will, um etwas preiszugeben, das um jeden Preis verborgen bleiben soll. Der Keller ist jener Ort in uns, den wir meiden, weil dort unsere verdrängten Traumata lauern. Die verbundenen Augen, die laute Musik und das grelle Licht sind nicht nur Foltermethoden, sondern auch Zustände, in denen wir unserem eigenen Schmerz ausgeliefert sind. Das Aquarium im Warteraum zeigt die scheinbare Zufriedenheit der Fische in ihrer Gefangenschaft und ist ein stilles Echo unserer emotionalen Eingesperrtheit. Die verschleppten Menschen am Ende sind unsere eigenen Gefühle: ausgehungert und verzweifelt, weil wir sie so lange weggesperrt haben.
Der entscheidende Wendepunkt liegt in der Erkenntnis, dass wir gleichzeitig Opfer und Täter unserer eigenen psychischen Strukturen sind. Irgendwann bemerkt der Klient, dass er keinem äußeren Folterer ausgeliefert ist, sondern einem seiner eigenen inneren Anteile. Er wechselt von der Opfer- in die Täterrolle und erkennt, dass er sich selbst foltert und gegen sich selbst kämpft. Die Spannung zwischen den Anteilen löst sich auf, die Wahrheit kommt ans Licht, welche Gefühle er selbst verschleppt hat. Was diese Geschichte so verstörend macht, ist die Authentizität der psychischen Mechanismen. Nicht der physische Schmerz bricht den Menschen, sondern die Vorstellung von Schmerz. Es ist unser selbst erschaffenes Leiden, das uns gefangen hält.
Die Figur des humanen Folterers verkörpert den paradoxen Heiler, jemand, der Schmerz zufügt, um tiefere Heilung zu ermöglichen. Seine Rechtfertigung, der Zweck heilige die Mittel und er sei wie ein Chirurg, ist gleichzeitig Warnung und Wahrheit. Die Geschichte zeigt die dünne Linie zwischen therapeutischer Intervention und psychischer Gewalt, zwischen notwendiger Konfrontation und destruktiver Selbstbeschädigung. Am Ende werden die verschleppten Emotionen befreit; ausgehungert blinzeln sie ins Tageslicht. Es wird noch dauern, bis sie wieder gesund sind, aber sie werden gesund. Die Geschichte ist letztlich eine existenzielle Meditation darüber, dass echte Transformation kein sanfter Prozess ist, sondern ein radikaler Akt der Selbstbegegnung. Manchmal braucht es einen „humanen Folterer”, um uns zum Aufwachen zu zwingen.

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